XII. Liebesbrief





Alma, göttliches Geschöpf, Inbegriff aller Reize: dieses entzückende Glück, das ich Dir danke, diese unsterbliche Flamme, womit Du mein Herz entzündest, was soll in Zukunft daraus werden? Ich kann selbst mitten in meinem Entzücken beunruhigende Befürchtungen nicht entfernen, dass mein Glück nicht verschwinden könnte, wie die Vision, welche den Geist in eine bessere Welt entrückt. In Dir allein verwirklichen sich auf der Erde die entzückenden Verheißungen der himmlischen Freuden. Lehre mich, wie man Dein Herz rühren, Deine Achtung bewahren kann, und lasse mich durch Deine sanfte Güte so feurig in der Gegenwart leben, dass meine Seele, ganz in sie vertieft, Nichts jenseits der kurzen Augenblicke, welche Du mir schenkst, gewähren kann. Teure Alma, verringere ihre Anzahl nicht. Ich lege mein Dasein, in Deine angebeteten Hände nieder.